Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, und die Suche nach innovativen Lösungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist von entscheidender Bedeutung. Eine vielversprechende Technologie, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, ist das sogenannte „Carbon Capturing“, das häufig als technische Kohlenstoffabscheidung umgesetzt wird. Es gibt jedoch auch natürliche, pflanzliche Ansätze für das Carbon Capturing. In diesem Blogpost wollen wir uns auf eine spezielle Methode des Carbon Capturings konzentrieren – nämlich das Binden von Kohlenstoffdioxid durch Mikroalgen. Denn Mikroalgen haben die Fähigkeit, CO2 zu absorbieren und in Biomasse umzuwandeln. Bisher steht diese Technologie vor einer Reihe von Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

1. Skalierung und Ressourcenbedarf

Eines der größten Hindernisse für das Carbon Capturing durch Mikroalgen ist die Skalierung. Um eine nennenswerte Menge CO2 zu erfassen, sind enorme Mengen an Mikroalgen erforderlich. Die großflächige Produktion von Mikroalgen erfordert erhebliche Mengen an Wasser, Nährstoffen und CO2, was die Implementierung teuer und oft energieintensiv macht. Die Herausforderung besteht darin, nachhaltige und kostengünstige Produktionsmethoden zu entwickeln, die den enormen Bedarf an Ressourcen drastisch reduziert.

2. Effizienz und Kontrolle

Die Effizienz der CO2-Abscheidung durch Mikroalgen ist eine weitere Herausforderung. Die Photosynthese, die den Prozess der CO2-Aufnahme ermöglicht, ist komplex und wird von verschiedenen Umweltfaktoren wie Lichtintensität, Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit beeinflusst. Die Schwankungen in diesen Faktoren können die Effizienz der CO2-Abscheidung erheblich beeinflussen. Es ist daher entscheidend, optimale Bedingungen für das Wachstum und die Photosynthese der Mikroalgen zu schaffen und gleichzeitig eine präzise Kontrolle über diese Umweltfaktoren zu gewährleisten.

3. Biomassenutzung und Langzeitspeicherung

Ein weiteres Problem besteht darin, die gesammelte Biomasse langfristig zu speichern. Wenn das Ziel darin besteht, die Mikroalgen als Kohlenstoffsenke zu nutzen und sie dauerhaft zu speichern, müssen geeignete Methoden für die Langzeitspeicherung entwickelt werden, um eine erneute Freisetzung von CO2 zu verhindern. Ansätze hierfür ist die Umwandlung in Pflanzenkohle oder das Einbringen der Algen in Baustoffe. Andererseits können Mikroalgen für die Herstellung von Biokraftstoffen, sog. Green Fuels / Green Diesel der 3. Generation, verwendet werden, was jedoch weitere Herausforderungen hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Rentabilität mit sich bringt. Diese Vision zu verfolgen könnte sich lohnen, denn Algenkraftstoff wäre nicht nur CO2-neutral sondern konkurriert auch nicht mit Landflächen für die Agrarkultur.

4. Konkurrenz mit anderen Technologien

Obwohl die Nutzung von Mikroalgen zur CO2-Bindung vielversprechend ist, gibt es bereits etablierte Technologien für das Carbon Capturing, die weiterentwickelt und wirtschaftlich rentabler sind. Chemische Abscheidungsverfahren und die direkte Abscheidung von CO2 aus industriellen Quellen sind Beispiele für solche Technologien, die derzeit eine stärkere Position auf dem Markt innehaben. Die Mikroalgen-Technologie muss sich mit diesen etablierten Konkurrenten auseinandersetzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern, um ihre Rolle in der Carbon Capturing-Landschaft zu festigen.

Die vielversprechende Nutzung von Mikroalgen zur CO2-Abscheidung ist ein zentraler Bestandteil der Mission von VIRIDE im Kampf gegen den Klimawandel. Wir sind davon überzeugt, dass unsere nachhaltige Algenproduktion einen wirkungsvollen Beitrag zum Carbon Capturing leisten kann. Fortgesetzte Forschung und technologische Entwicklungen sind für uns von entscheidender Bedeutung, um die Herausforderungen zu überwinden, die unsere Technologie derzeit begleiten. Eine effiziente Skalierung, die optimale Kontrolle von Umweltfaktoren, die nachhaltige Nutzung der gesammelten Biomasse und die Konkurrenz mit anderen Technologien sind alles Aspekte, die es zu bewältigen gilt. Durch fortgesetzte Forschung und technologische Entwicklungen besteht jedoch die Hoffnung, dass diese Herausforderungen überwunden werden können und die Carbon Capturing-Technologie durch Mikroalgen ihr volles Potenzial entfalten kann.

Wir sind überzeugt, dass Carbon Capturing eine zentrale Säule sein wird, um verbleibende CO2-Emissionen zu neutralisieren.

 

#PowerofAlgae